Schauplatz: Balkon am Industriedenkmal, Aussicht hoch über Grube Carl, Betrachtungsplatz des Wechselspiels von Licht und Wolken, Ruhe und Dynamik, Beständigkeit und  Wechsel. Geboten wird großes Kino, ein Schauspiel von Einzigartigkeit, Harmonie und Weite, Erweiterung des Raums. Aufhebung von Form und Begrenzung. Stimmungen, die berühren, Poesie und Besinnung zugleich.

Weiße Wolken

O schau, sie schweben wieder
Wie leise Melodien
Vergessener schöner Lieder
Am blauen Himmel hin!

Kein Herz kann sie verstehen,
Dem nicht auf langer Fahrt
Ein Wissen von allen Wehen
Und Freuden des Wanderns ward.

Ich liebe die Weißen, Losen
Wie Sonne, Meer und Wind,
Weil sie der Heimatlosen
Schwestern und Engel sind.

Hermann Hesse

Träumen

Jene Wolke will ich neiden,
die dort oben schweben darf!
Wie sie auf besonnte Heiden
ihre schwarzen Schatten warf.

Wie die Sonne zu verdüstern
sie vermochte kühn genug,
wenn die Erde Lichtes lüstern
grollte unter ihrem Flug.

All die goldnen Strahlenfluten
jener Sonne wollt auch ich
hemmen! Wenn auch für Minuten!
Wolke! Ja, ich neide dich!

Rainer Maria Rilke

 

Zur Betrachtung (Dauer 30 Minuten)

 

Psalm 36

HERR, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.

Denn bei dir ist die lebendige Quelle,

und in deinem Licht sehen wir das Licht.

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