Am Wochenende des 21./22. Novembers 2015 feierte die römisch-katholische Kirche wie jedes Jahr zum Ende des Kirchenjahres ein Hochfest: Christkönig. Ich hatte dabei Gelegenheit, in drei Messen die Orgel zu spielen und die Gemeinde bei ihrem Gesang zu begleiten.

All dies geschah in einem politisch sehr kritischen Zeitraum. Nach den schlimmen terroristischen Anschlägen von Paris ist über Frankreich der Ausnahmezustand verhängt. Ähnliches gilt für die belgische Metropole Brüssel. In Syrien wird der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat seitens der Staatengemeinschaft verschärft. Der Bürgerkrieg in Syrien führt zu anwachsenden Flüchtlingsbewegungen nach Europa. Nie zuvor wurde so viel erörtert über religiöse Fragen des Islam.

Was ist eigentlich mit uns Christen in Deutschland, im „Abendland“? Was gibt uns Orientierung? Gerade jetzt in der bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit?

Unsere christliche Tradition spiegelt sich unter anderem in den Gesängen zu Advent und Weihnachten. Zwei solcher Gesänge habe ich ausgesucht:

Gott, heilger Schöpfer aller Stern

         Evangelisches Gesangbuch             EG 3

         Katholisches Gesangbuch               GL 230

Kempten (10. Jh.)

Conditor alme siderum,
aeterna lux credentium,
Christe, redemptor omnium,
exaudi preces supplicum.

Übersetzung

Gott, heilger Schöpfer aller Stern,
erleucht uns, die wir sind so fern,
daß wir erkennen Jesus Christ,
der für uns Mensch geworden ist.

 

Es kommt ein Schiff geladen

         Evangelisches Gesangbuch             EG 8

         Katholisches Gesangbuch               GL 236

T: 1626 nach Straßburg 15 Jh.

M: Köln 1608

1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.

2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.

3. Der Anker haft’ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.

4. Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muss es sein.

5. Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden
groß Pein und Marter viel,

6. danach mit ihm auch sterben
und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben,
wie an ihm ist geschehn.

 

An den Mess-Texten des Christkönigssonntag habe ich unter musikalischer und bildhafter Einbeziehung eine ganz persönliche Betrachtung angestellt, die ich – wenn Sie wollen – im Folgenden gern mit Ihnen teilen will.

(Das daraus von mir erstellte Video lässt sich schnell über die website öffnen und betrachten).

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