in diesen Tagen der Corona-Krise.; ein Ende der staatlich angeordneten wie empfohlenen Beschränkungen ist nicht abzusehen; auch im Dienst der Kirche nicht. Wir erleben bei uns selbst Ängste, ob man sich infiziert, wie wir, unsere Nachbarn und unsere Mitmenschen durch die Krise kommen, wie es danach überhaupt weitergeht. Wir müssen auch erleben, dass in dieser Pandemie auch verstärkt der Tod einkehrt und sich mitunter nicht abwenden lässt. Das schmerzt nicht nur die betroffenen Menschen, es berührt uns alle, wenn gerade in Heimen mit alten Menschen angesichts dieser bedrohlichen Lage eine große Ohnmacht einkehrt.

Freut euch in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!

(Römer 12,12)

Wir lesen am letzten Sonntag das Evangelium von der Auferweckung des Lazarus:

5. Fastensonntag: Die Auferweckung des Lazarus (Johannes 11,1-46)

Es geht um Tod und Leben. Jesus sieht seine eigene Passion und Auferstehung voraus. Er sagt, „Wer an mich glaubt, hat das ewige Leben.“ (hier nur  einige Auszüge, nicht die vollständige Geschichte, nur so wie sie mir beim mehrmaligen Lesen bedeutsam erschien)

3 Die Schwestern Marta und Maria sandten Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.

4 Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod,

21 Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

22 Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.

23 Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

24 Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.

25 Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,

26 und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

27 Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes,

der in die Welt kommen soll.

33 Als Jesus sah, wie sie (Maria) weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert.

34 Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!

35 Da weinte Jesus.

36 Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!

Vor dem Grab des Lazarus:

39 Jesus sagte: Nehmt den Stein weg!

41 Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.

Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

45 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten,

was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

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Die Heilung des blinden Lazarus:

Für mich ist das Evangelium vor allem in zweierlei Hinsicht gerade heute in der Corona-Krise bedeutsam:

Einmal in der Szene großer Trauer, alle empfinden Trauer, Schmerz, manche auch Wut, alle aber weinen, auch Jesus weint. Große Emotion und Mitfühlen. Dann als Hinführung auf Ostern, die Passion und Auferstehung von  Jesus als Heiland und Erlöser. Darauf beruht unser Glauben an Jesus als den Sohn Gottes. Für meinen persönlichen Glauben ist dieses Geschehen und das Leben in dieser Hoffnung wichtiger als ein Zeichen des Wunders an Lazarus.

Die entscheidende Frage in der Zeit unserer Not und des Klagens ist: Können wir glauben, dass Jesus uns erlösen und befreien kann und zum ewigen Leben führt?

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Betrachtung

(ca. 8 min.)

 

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Gottheit tief verborgen - Thomas von Aquin

Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot,

bet ich dennoch gläubig: "Du mein Herr und Gott!"

Tief und tiefer werde dieser Glaube mein,

fester lass die Hoffnung, treu die Liebe sein.

(Gottheit tief verborgen - Thomas von Aquin / GL 497)

 

… in Vorausschau auf Ostermontag…

Bleib bei uns Herr, im Dunkel unsrer Sorgen,

Du bist das Licht, das niemals mehr erlischt.

Bleib bei uns Herr, bei dir sind wir geborgen,

Führ´uns durch das Dunkel, bis der Tag anbricht.

Bleib bei uns Herr (GL 94,3)

 

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